September-Projekt: Jeansjacke

Kürzlich habe ich mir im Ausverkauf eine Jeansbluse gekauft. Und wie das halt mit verbilligten Sachen so ist, irgendein Haken ist meistens dabei. Die Bluse war etwas zu eng in der Oberweite. Was also tun? Weglegen und warten bis man hineinpasst, weitergeben, verschenken?

 

Hier eine andere Lösung:
alte Jeansreste zusammensuchen und etwas Neues draus machen.

 

 Verwendet wurden

- 1 etwas zu enge Jeans-Blusenjacke
- 1 alte Jeans

- Bund einer anderen Jeansjacke*

- beliebig, optional: ein längeres Stück handgewebter Stoff
(diesen hat mein Mann, Klemens Sattler, auf seinem Handwebstuhl produziert).

 

Foto links: *die alte Jeansjacke (das wird ein anderes Kapitel).
Hier wurden Bund und Ärmelbündchen durch Kravatten ersetzt und - klugerweise - habe ich die Reste aufbewahrt.

Vorderteil: Ausschnittbesatz, Knopfleiste und Ärmelbündchen habe ich abgetrennt (und natürlich wieder aufbewahrt für weitere Projekte). Die Beine der alten Jeans (hier der helle Stoff) habe ich entsprechend der vorderen Länge abgeschnitten, die Innennaht aufgetrennt und in die Hälfte gebügelt. Danach wurden diese Teile als Vorderteil/vorderer Besatz/Übertritt aufgenäht. 

 

Kragen: Der Bund der alten Jeansjacke hat zufällig genau als Kragen gepasst, ich habe ihn zuerst mit der Maschine aufgesteppt und innen von Hand festgenäht. Ich konnte sogar die vorhandene Knöpfe und Knopflöcher gleich als Verschluss verwenden, es wäre aber kein Problem, diese im Nachhinein anzubringen.

 

Rückenteil: Den handgewebten Streifen habe ich zugeschnitten, sodass ein Teil genau der Rückenlänge entspricht, den kürzeren Teil habe ich auf der außen sichtbaren Brusttasche aufgebügelt und zusammen mit ein paar Glitzersteinen befestigt (siehe 4. Foto unten). Der lange Streifen wurde in der rückwertigen Mitte mit dem Kragen mitgefasst und fällt ansonsten lose herunter (siehe 2. Foto unten). 

 

Ärmel (siehe Foto 5): die Ärmelbündchen habe ich zu einem Band zusammengenäht und so innen befestigt, dass man damit die Ärmel kürzer zusammenfassen kann, dazu habe ich außen einen Knopf angenäht. Reste aus alten Jeans habe ich zu Streifen geschnitten und zum Zopf geflochten. Dieser Zopf wurde zu neuen Ärmelbündchen.

 

Das Ganze wirkt etwas ausgefranst und zusammengebastelt und sehr "casual" - das ist allerdings volle Absicht. Ich persönlich kombiniere diesen Stil bewusst mit edlen, teuren Sachen (z.B. Satinhose, Kaschmirpullover, etc.), um einen Kontrast zu setzen.

 

Einige Nähkenntnisse sollten schon vorhanden sein, andererseits braucht man nicht unbedingt allzu exakt zu arbeiten und kann wunderbar improvisieren, je nachdem, welche Reste man zur Verfügung hat. Ich wünsche jedenfalls viel Spaß beim Ausprobieren, Improvisieren und Nacharbeiten!