Bei der Recherche nach interessanten, aber schnell umzusetzenden Schnittmustern bin ich auf das Oberteil "Lady Topas" von Mialuna gestoßen. Der Schnitt mit ausführlicher Anleitung ist unter dem weiter unten folgenden Link gratis zum Download verfügbar.
Ausdrucken und Zusammensetzen der A4 Blätter zum kompletten Schnittmuster war ganz einfach und die Größe hat für mich perfekt gepasst.
Bild: Mialuna
Über die ausführliche Anleitung im Freebook war sogar ich als durchaus geübte Schneiderin (Industriemeister für Konfektion) ganz froh, denn ich hätte das Teil wahrscheinlich viel komplizierter angegangen als hier "erlaubt". Der Schnitt macht viel her, ist bequem und variabel und das Oberteil (sofern man sich an die Anleitung hält) in 2-3 Stunden fertig.
Wichtig: zumindest der Vorderteil sollte aus elastischem Material gemacht werden.
Beim Oberteil links habe ich vorne Teile eines T-Shirts verwendet. Weil das T-Shirt zu klein war, habe ich in der vorderen Mitte einen Streifen aus der Bluse eingesetzt, die ich für den Rückenteil genommen habe. Der Rückenteil hatte bereits Abnäher und Saum an den richtigen Stellen, daher schaut dieses Teil im Rücken anders aus als in der Vorlage skizziert (siehe unten). Den Besatz habe ich aus den bedruckten Teilen des T-Shirts gemacht und auf einer Seite habe ich noch zum Spaß noch ein paar Knöpfe aufgenäht.
Auch dieses Oberteil ist aus einem alten T-Shirt (Vorderteil und Besatz) und einem alten Herrenhemd als Rückenteil entstanden. Diesmal war der Rückenteil ohne Abnäher und daher breit genug, um der Vorlage möglichst nahe zu kommen.
Irgendwie war mir das "Blau in Blau" zu langweilig und so habe ich den Besatz mit Bierdosen-Verschlüssen bestickt. Und nein - die Biere habe nicht alle ich getrunken. :-)
Vorteil: die Bierdosen-Verschlüsse sind leicht, waschbar und verfärben nicht. Der Besatz erhält dadurch eine angenehme Festigkeit, bleibt aber trotzdem elastisch.
Meine vorläufig letzte Variante ist natürlich wieder aus T-Shirts, aber anstatt eines Stoffbesatzes habe ich Lackleder verwendet. Ich muss zugeben, dass ich vorläufig noch nicht weiß, wie ich dieses Teil jemals waschen soll, aber wenn es soweit ist wird mir schon etwas einfallen.
Die Stickerei ("couching")* habe ich aus einer Verlegenheit heraus gemacht. Ich besitze leider keinen Teflon-beschichteten Nähfuß, der gut über Leder gleiten würde. Der Trick, Backpapier mit zu nähen, hat zwar funktioniert, aber das Nahtbild war mir trotzdem nicht schön genug als Stepperei. Daher habe ich grobe Wollfäden aufgestickt, und dies ganz bewusst ungleichmäßig.
Im Englischen heißt diese Technik "couching", ein deutsches Wort für diese Sticktechnik habe ich nicht gefunden.
Wer´s nachmachen möchte: