Sticken


Garne, Nadeln, Stiche

Sicher ist es vielen von Ihnen so ergangen wie mir, dass mir als Kind im Handarbeits-unterricht Stielstich, Rückstich und Kreuzstich nur ein gelangweiltes Gähnen entlockt haben und es mir sehr schwer fiel, dafür Geduld oder gar Begeisterung aufzubringen.

 

Heute liebe ich es, vorhandene Kleidungsstücke mit Handstickerei zu verschönern. Das geht ganz nebenbei, abends beim Fernsehen oder im Liegestuhl im Garten. Allerdings muss ich zugeben, dass mir bis heute die Disziplin fehlt, mich an Vorlagen zu halten. Ich sticke drauflos und versuche, wo nötig eine gewisse Symmetrie zu erreichen, wichtiger ist mir aber die Farbe und Gesamtwirkung und dass "es etwas zu sehen gibt".

 

Anleitungen findet man in Büchern und im Internet genügend, am besten arbeitet man drauflos, so merkt man ohnehin bald, ob es Spaß macht oder nicht. Ich freu mich jedenfalls immer wieder, wenn ich auf meine einzigartigen Stücke angesprochen werde und trage sie immer wieder mit großem Vergnügen.

Hand oder Maschine

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, bietet heute jede moderne Nähmaschine zahlreiche Nutzstiche, die sehr gut auch zur Zierstickerei einsetzbar sind. Es kommt nur auf die Wahl der Garne und Farben und auf die Kombinationen an, der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Fortgeschrittene können sich ja mit speziellen Stickmaschinen beschäftigen. Ich persönlich mag keine formalen Motive, daher sind die Nutz- und Zierstiche, die meine Nähmaschine kann, für mich absolut ausreichend.

 

Es gibt ein eigenes Unterfadengarn in schwarz oder weiß, das speziell zum Maschinensticken gedacht ist. Hilfreich sind auch Stickunterlagen, die gibt es sogar wasserlöslich oder abreißbar. Welche für die eigene Arbeit am besten geeignet ist, muss man selber ausprobieren und für sich herausfinden. Bei Amazon oder Butinette gibt es kostengünstige Musterpackungen zum Kennenlernen und Ausprobieren.

Steine, Perlen, Borten

Schmucksteine aus Kunststoffen oder Glas, Perlen aus Holz, Wachs oder anderen Materialien, Borten selbstgemacht, gekauft, ersteigert, gefunden, Altes neu verwendet ... was immer mir unterkommt, wird verarbeitet.

 

"Steine" zum Annähen oder Aufbügeln bieten unzählige und teilweise beinahe mühelose Möglichkeiten, Vorhandenes zu "verschönern" oder zu verändern bzw. Neues daraus zu machen.

 

Im Bild oben ist z.B. ein "Statement-Collier" aus uralten Kunststoff-"Steinen" mit Löchern zum Annähen zu sehen. Gearbeitet habe ich das Ganze auf Resten einer alten Jeans, nach dem Besticken wurde die Rückseite mit Vlieseline und Jeansstoff versäubert und eine selbst gedrehte Wollkordel dient als Kette. Bei diesem Schmuckstück schlägt garantiert kein Metalldetektor an, es ist leicht und verursacht mit Sicherheit keine Allergien. Dabei werde ich immer wieder gefragt, woher ist das interessante Stück habe ...