Es gibt zwar maschinelle Techniken, die das Erscheinungsbild einer Häkelarbeit
sehr gut nachvollziehen können (Häkelgalonmaschine, Ausbrenner, „Raschel“, bestimmte Strickmuster, ...), aber richtig Häkeln kann man nur mit der Hand. Wenn Sie also etwas im Billigladen sehen, das eindeutig gehäkelt ist (erkennbar an den typischen Luftmaschen, festen Maschen und Stäbchen), ist das immer Handarbeit. Unter welchen Bedingungen diese entstanden ist, dass sie so günstig verkauft werden kann, darüber wollen wir besser gar nicht nachdenken.
Es gibt großzügige Häkelmuster, mit denen man sehr schnell zu vorzeigbaren
Ergebnissen kommt, braucht nur eine Nadel, und das mit dem Auftrennen
und „Maschen verlieren“ ist auch ganz problemlos. Man trägt also nicht allzu viel
mit sich herum und kann leicht zwischen-durch an seiner Arbeit weitermachen.
Material: Da Häkeln grundsätzlich Hand-arbeit ist, kann man eigentlich auch alles verarbeiten, wie feine Garne, Wolle, Baumwolle, Kunstfasern, aber auch Bänder (z.B. aus alten T-Shirts selbst zugeschnitten), Spagat oder Draht.
Zubehör: Wolle, Garn, ..., Häkelnadel, Schere, Sticknadel zum Vernähen der Fäden nach Beendigung der Arbeit.
Jedes noch so kompliziert aussehende Muster besteht aus ganz wenigen Elementen, die man schnell erlernt hat: Luftmaschen | Kettmaschen | Feste Maschen | Stäbchen (Doppelstäbchen, Dreifachstäbchen, gemeinsam abgemaschte Stäbchen, etc.).
Häkelschrift: Bis auf kleine Abweichungen sind die Symbole international einheitlich, sodass man Häkelmuster auch von russischen oder japanischen Internetseiten mit etwas Übung nacharbeiten kann.
Wer nicht gleich mit großen Vorhaben beginnen möchte, kann sich Schritt für Schritt herantasten. Vielleicht mit einem einfachen Häkelschmuck, einem Einsatz oder Ärmeln, auf ein vorhandenes T-Shirt genäht, einem Schal oder Schultertuch. Mit der Übung kommt die Freude am Arbeiten und die Lust, auch größere Werke zu schaffen. Jedenfalls hat man dann garantiert ein Einzelstück, das sonst niemand hat.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einzelne Häkel-teile miteinander zu verbinden. Zum Beispiel im Nachhinein, wenn alle fertig sind, zusammennähen. Auch schön, aber nicht so elastisch: beim Zusammennähen nur die hinteren Maschenglieder erfassen.
Schönste und aus meiner Sicht schnellste Methode: die jeweils letzte Reihe an die vorigen Teile anhäkeln („JAYG – Join As You Go“).
Fäden vernähen
Leider lästig, aber entscheidend: zumindest am Anfang der Arbeit, bei Farbwechsel oder mit einem neuen Knäuel hat man Fäden, die unbedingt gut vernäht werden müssen. Anfänglich wird man vielleicht noch etwas sehen (keine Sorge, die anderen sehen es sowieso nicht), aber mit etwas Übung verknüpft und vernäht man die Fäden bald so, dass nichts mehr zu erahnen ist und die Arbeit hält.
Blocken / Spannen
Jede Häkelarbeit muss anschließend in Form gebracht werden. Das geht aufwändig indem man die angefeuchteten Teile auf eine Fläche mit Stecknadeln aufspannt (am besten Stypopor oder Gummimatten) und trocknen lässt. Einfacher und genauso wirkungsvoll: die Arbeit vorsichtig, aber ordentlich anfeuchten, ausdrücken, auf einer glatten Fläche auf ein Handtuch legen und in die gewünschte Form ziehen, dann ein zweites Handtuch drauflegen und trocknen lassen. Ganz kleine Elemente oder glatte Arbeiten kann man auch mit dem Bügeleisen dampfen, aber bitte auf keinen Fall bügeln, denn das zerstört die einzigartige Struktur unserer Häkelarbeit.
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