Neues Jahr, neue Arbeiten

 

 

Jänner und Februar 2018 sind derart schnell vorbei gegangen, dass ich die Zeit beinahe übersehen habe. Trotzdem habe ich allerhand Neues gemacht, probiert, fabriziert ... Das Wort "Projekt" werde ich übrigens ab sofort vermeiden  (siehe Hornbach-Werbung "Projekt" *platsch* *zack* *kawumm*). 

 

Was gibt´s also neu:
- T-Shirt einmal anders 

- Die "Meidlinger Kravatte" als Weiterentwicklung der inzwischen allseits beliebten "Wiener Kravatte"

- T-Shirts nach Schnitten von > Schnittquelle

- Umarbeiten alter Herrenhemden

- wieder einmal eine Jacke aus alten Jeans

- und endlich etwas (auch) aus neuem Stoff: mein heuriges Abendkleid



T-Shirt einmal anders

 

Den Schnitt für dieses interessante T-Shirt gibt´s kostenlos als Zeichnung (pdf) zum Nachkonstruieren bei > Initiative Handarbeit

Er besteht nur aus geraden Linien und ist ideal, wenn man eher größere T-Shirt- bzw. Stoffreste zur Verfügung hat. Wunderschön wird das Shirt aus Ton in Ton Stoffresten oder, wie beim roten Beispiel, in möglichst gleicher Farbe aus matten und glänzenden Stoffen. 

 

Wenn man so etwas länger nicht gemacht hat, sind die Ecken vielleicht etwas knifflig. Beim roten Modell links habe ich mir einfach mit Knöpfen geholfen, die ich über die nicht ganz perfekten Ecken genäht habe. 

Für die Ärmelteile könnte man auch gewebte, nicht elastische Materialien verwenden, der Rest muss unbedingt aus elastischem Stoff genäht werden. Das T-Shirt trägt sich sehr angenehm und modelliert die Figur vorteilhaft. 

Viel Spaß beim Nachmachen!


Die "Meidlinger Kravatte"

 

Als Weiterentwicklung der Wiener Kravatte vom Vorjahr hat sich mein Mann für die heurige Ballsaison die "Meidlinger Kravatte" ausgedacht. Sie besteht aus zwei geraden Teilen, die im rechten Winkel verbunden sind, mit einer Applikation/Brosche/Anstecknadel geschmückt wird und hinten, wie die üblichen "Mascherl", mit verstellbarem Gummiband anzupassen und zu schließen sind.

Es gibt auch eine Variante (siehe unten) mit austauschbarem Kravattenteil. Auffallen garantiert!


T-Shirts nach Schnitten von Schnittquelle

 

Das T-Shirt im Bild links ist aus einem asymmetrischen Kleid entstanden, das ich zuerst aufgetrennt bzw. auseinander geschnitten habe und dann wie neues Material flach aufgelegt und mit Papierschnitt zugeschnitten habe. Womit wir schon beim Thema sind - bei Schnittquelle findet man interessante und zeitlose Schnitte, die trotz raffinierter Optik erstaunlich leicht nachzuarbeiten sind. Die Schnitte sind allerdings kostenpflichtig und werden ausschließlich als Papierschnitte per Post zugestellt. Zu jedem Schnitt, der in allen Größen zum Ausschneiden geliefert wird, gibt es eine punktgenaue Anleitung. Die Ausgabe lohnt sich, denn die Schnitte sind raffiniert, einfach zu arbeiten und perfekt in der Passform.

 

Nur Mut, die Ergebnisse können sich sehen lassen!


Umarbeiten alter Herrenhemden

 

Herrenhemden sind immer ein lohnendes Material zum Umarbeiten. Hier habe ich gleich zwei einfache schwarze Hemden verarbeitet, eines zu einer Kurzjacke im Uniform-Stil, die zweite vorne kurz und schlicht und hinten mit Volant-Schößchen. 

 

Bei beiden habe ich zuerst den Kragen abgeschnitten bzw. abgetrennt, den Steg aber stehenlassen und die Manschetten von den Ärmeln entfernt.

 

Jacke im Uniformstil
Wir brauchen: ein schwarzes Herrenhemd, Satinschrägband, ev. neue kleine Knöpfe

Das Hemd habe ich auf Taillenhöhe gekürzt und die Ärmel soweit abgeschnitten, dass die Schlitze wegfallen. Den Stoffrest der abgeschnittenen Länge habe ich als Zwickel in die Ärmel eingesetzt, sodass Trompetenärmel entstanden sind.  In Höhe der Knöpfe und Knopflöcher habe ich jeweils ein Stück Satinschrägband in schwarz aufgesteppt, damit habe ich auch den Stehkragen sowie Ärmel und Saum eingefasst. In dem Fall habe ich mich für schlichte glänzende Hemdenknöpfe entschieden, die ich anstelle der Original-Knöfe angenäht habe. Fertig.

 

Jacke mit Schößchen

 

Wir brauchen: ein schwarzes Herrenhemd, schwarze Stoffreste unterschiedlicher Qualität, kleine Glasknöpfe
Bei diesem Modell habe ich nur vorne auf Taillenhöhe gekürzt und den Rückenteil abgerundet, in der Mitte habe ich die Originallänge belassen. Vorne habe ich nur andere Knöpfe angenäht, in diesem Fall winzige aus transparentem Glas. Im Rückenteil habe ich schwarze Stoffreste unterschiedlicher Qualitäten in ca. 7cm breite Streifen geschnitten, eingekräuselt und in Spiralen aufgenäht, bis alle Streifen verbraucht waren. Am Ansatz des oberen Volants habe ich ein Stück Spitze aufgenäht. Die Ärmel sind einfach über den Ärmelschlitzen abgeschnitten und der Saum mit der Maschine abgesteppt, ebenso die vordere Länge und den Stehkragen. Fertig.


Oberteil (Bluse oder Jacke) aus alten Jeans

 

Wieder einmal wurde es Zeit, einige der inzwischen gesammelten alten Jeans zu verwerten. Ich habe einen ganz einfachen Schnitt gefunden, der eigentlich als schlichtes Oberteil gedacht war. Und natürlich habe ich den Schnitt leicht variiert, was Länge und Ausschnitt betrifft. 

Ich habe die Jeans zerlegt und zuerst daraus größere Stücke zusammengesetzt und danach wie jedes andere Material zugeschnitten und verarbeitet. In der vorderen Mitte habe ich einen teilbaren Reißverschluss eingenäht und an den Ärmeln Reste vom Bund der Jean als Saum verwendet. Eine "verwaiste" Hosentasche fand Platz am Vorderteil. Weil mir der Ausschnitt etwas zu groß für eine Jacke erschien, habe ich dann noch einen Kragen aus einer alten Jogginghose dazu gebastelt. 

Einen kostenlosen Schnitt als pdf gibt es z.B. > hier 

Viel Spaß mit der neuen Jacke, die garantiert sonst keiner hat!


Mein neues Abendkleid

 

Es ist gar keine Frage, dass das Angebot an wirklich schönen und dabei preislich vernünftigen Abendkleidern groß genug ist, dass auch ich leicht etwas Passendes finden würde. Aber mein Abendkleid für die heurige Ballsaison sollte ganz bestimmte Kriterien erfüllen: schlicht, bequem, pflegeleicht, angenehm zu tragen, bequem, ja und bequem. Und ich wollte es selber machen.

Ich habe mich also für einen einfachen und schlichten Schnitt von Burdastyle entschieden, der weder einen Verschluss braucht noch Abnäher oder andere Extras hat, die Ärmel sind angeschnitten. Einziges interessantes Detail ist die andersfärbige Ausschnittblende.

 

Den Stoff für das Kleid habe ich bei Textil Müller gefunden, vermutlich Polyester, waschbar, sieht aus wie Seide und verdrückt nicht. Für die Blende und den Halsschmuck habe ich einen alten Satin-Schlafrock meines Mannes zerlegt. Die Steine und Perlen für die Stickerei auf Blende  (vorgesehen) und Schulternaht (improvisiert) stammen von einer alten abgerissenen Kette und von Amazon. 

 

In den Gürtel des Schlafrocks habe ich zur Stabilisierung einen Haarreif eingezogen und diesen fixiert, damit er nicht verrutscht. Vorne habe ich ein paar Schmucksteine aufgestickt und hinten fällt der Gürtel lose über den Rücken, leicht fixiert durch einen unsichtbar angenähten Druckknopf. 

 

Den Schnitt gibt´s als Download zum Preis von € 3,99 > hier

 

Damit habe ich ein richtiges Wohlfühl-Abendkleid, das seinesgleichen sucht.